In Staffel 4 »Teresa erzählt« tauchen wir ein in das Leben von Teresa von Avila, einer der faszinierendsten Frauen der Kirchengeschichte.
Herzlich Willkommen zu „Lebensliturgien für den Alltag“ – Staffel 4: Teresa erzählt. Wir tauchen ein in das Leben von Teresa von Avila, einer der faszinierendsten Frauen der Kirchengeschichte: Mystikerin, Klostergründerin und Schriftstellerin. Radikal, liebenswert, ungezähmt und demütig.
Eine, die Gott auf tiefste Weise erlebt hat und davon berührend und herausfordernd erzählt. Jede LebensLiturgie beginnt und endet mit Gebeten, die immer gleichbleiben, biografische Erzählung und Impulse in der Mitte wechseln. Am intensivsten wirken die LebensLiturgien, wenn sie in Ruhe angehört werden. Und jetzt: viel Freude damit!
Zu Beginn meines Betens lege ich zur Seite, was mich beschäftigt und lasse es ruhig werden in mir.
Ich atme langsam und bewusst.
Ich sammle mich und bin ganz da.
Herr, auch du bist da, wohnst in mir und füllst mich mit deiner Liebe.
Ein Gebet von Paulus:
Und so knie ich nieder vor dem Vater, dem wahren Ursprung von allem, der unerschöpflich reich ist an Macht und Herrlichkeit.
Mein Gebet ist, dass Christus aufgrund des Glaubens in euren Herzen wohnt und euer Leben fest in der Liebe verwurzelt ist.
Das wird Euch dazu befähigen, die Liebe Christi zu erfassen in all ihren Dimensionen in voller Breite, in voller Länge, in ganzer Tiefe und all ihrer Höhe.
Ja ich bete darum, dass Ihr seine Liebe versteht, die doch weit über alles Verstehen hinausreicht, und dass Ihr auf diese Weise mehr und mehr mit der ganze Fülle des Lebens erfüllt werdet, das bei Gott zu finden ist.
Ihm, der mit seiner unerschöpflichen Kraft in uns am Werk ist und unendlich viel mehr zu tun vermag, als wir erbitten oder begreifen können, ihm gebührt durch Jesus Christus die Ehre in der Gemeinde von Generation zu Generation und für immer und ewig. Amen.
aus Epheser 3
An einem Mittwoch im März, im Jahr 1515, wird Teresa geboren. Sie wird hineingeboren in eine väterlicherseits eigentlich jüdische Familie. Ihr Großvater, ein reicher jüdischer Kaufmann, war 30 Jahre zuvor jedoch mit seiner ganzen Familie zum Christentum übergetreten – auf massiven Druck der Inquisition hin. Während Don Alonso, ihr Vater, also noch nicht allzu lange Christ war, stammt Teresas Mutter Beatriz aus einer alten christlichen Familie.
Über ihre Eltern schreibt Teresa nur Gutes:
„Mein Vater las mit Hingabe christliche Bücher, die auch wir Kinder lesen sollten. Zusammen mit der Sorge, die sich meine Mutter machte, um uns zum Beten zu bringen, begannen diese Bücher mich schon im Alter von sechs oder sieben Jahren aufzuwecken. Mein Vater war ein Mensch von großer Liebe zu den Armen und viel Mitgefühl mit den Kranken. Er war sehr wahrhaftig und sehr ehrenwert in jeder Hinsicht. Auch meine Mutter hatte viele Tugenden und machte ihr Leben lang viele Krankheiten durch. Sie war sehr sanft und von beachtlicher Intelligenz. Obwohl von großer Schönheit, gab sie niemals zu erkennen, dass das für sie ein Anlass gewesen wäre, groß etwas aus sich zu machen.“
Ich glaube Teresa ihre Worte. Und doch frage ich mich: waren ihre beiden Eltern wirklich nur gut und tugendhaft? Oder idealisiert Theresa hier, lässt sie manches weg, breitet den Mantel der Barmherzigkeit und des Schweigens über manche Ecken und Kanten?
Wie ist das mit Blick auf meine Eltern? Wie sehe ich sie? Mit welchen Worten würde ich in einer Autobiografie über sie schreiben?
In der Stille suche ich nach Worten, mit denen ich meine Eltern beschreiben würde. Ich bemühe mich dabei um möglichst viel Barmherzigkeit und einen liebevollen, dankbaren Blick.
Oh Heiliger Geist, komm in mein Leben und erfülle mich!
Ich für mich bin nichts weiter als ein leeres, zerbrechliches Gefäß: Erfülle mich, auf dass ich ein Leben aus deiner Kraft lebe.
Ein Leben voller Güte und Wahrheit, ein Leben voller Schönheit und Liebe, ein Leben voller Weisheit, Geduld und Stärke.
Aber vor allem: Lass Christus in mir Gestalt gewinnen!
Hilf den Thron in meinem Herzen räumen und mache Christus zu meinem Herrn und König,
auf dass wir eine Einheit werden: er in mir und ich in ihm. Heute und an allen Tagen.
Und in Ewigkeit. Amen.
Ich gehe in diesen Tag mit Worten von Teresa:
Nichts soll dich verwirren,
nichts dich erschrecken.
Alles vergeht, Gott aber ändert sich nicht.
Gott alleine genügt.
Wer ihn hat, dem wird nichts fehlen.