Auch in dieser Folge begegnen wir noch einmal dem Leben und den Worten von Johannes vom Kreuz.
Herzlich Willkommen zu „Lebensliturgien für den Alltag“ – Staffel 4: Teresa erzählt. Wir tauchen ein in das Leben von Teresa von Avila, einer der faszinierendsten Frauen der Kirchengeschichte: Mystikerin, Klostergründerin und Schriftstellerin. Radikal, liebenswert, ungezähmt und demütig.
Eine, die Gott auf tiefste Weise erlebt hat und davon berührend und herausfordernd erzählt. Jede LebensLiturgie beginnt und endet mit Gebeten, die immer gleichbleiben, biografische Erzählung und Impulse in der Mitte wechseln. Am intensivsten wirken die LebensLiturgien, wenn sie in Ruhe angehört werden. Und jetzt: viel Freude damit!
Zu Beginn meines Betens lege ich zur Seite, was mich beschäftigt und lasse es ruhig werden in mir.
Ich atme langsam und bewusst.
Ich sammle mich und bin ganz da.
Herr, auch du bist da, wohnst in mir und füllst mich mit deiner Liebe.
Ein Gebet von Paulus:
Und so knie ich nieder vor dem Vater, dem wahren Ursprung von allem, der unerschöpflich reich ist an Macht und Herrlichkeit.
Mein Gebet ist, dass Christus aufgrund des Glaubens in euren Herzen wohnt und euer Leben fest in der Liebe verwurzelt ist.
Das wird Euch dazu befähigen, die Liebe Christi zu erfassen in all ihren Dimensionen in voller Breite, in voller Länge, in ganzer Tiefe und all ihrer Höhe.
Ja ich bete darum, dass Ihr seine Liebe versteht, die doch weit über alles Verstehen hinausreicht, und dass Ihr auf diese Weise mehr und mehr mit der ganze Fülle des Lebens erfüllt werdet, das bei Gott zu finden ist.
Ihm, der mit seiner unerschöpflichen Kraft in uns am Werk ist und unendlich viel mehr zu tun vermag, als wir erbitten oder begreifen können, ihm gebührt durch Jesus Christus die Ehre in der Gemeinde von Generation zu Generation und für immer und ewig. Amen.
aus Epheser 3
Für Johannes sind Zeiten der Dunkelheit und Leids Zeiten, in denen Gott unser Leben und unsere Liebe zu ihm reinigt.
„Wenn die Glasscheibe so manche Schmutz- oder Dunstschleier hat, kann der Sonnenstrahl sie in seinem Licht nicht ganz und gar zum Leuchten bringen und sich gleich gestalten, wie wenn sie von all diesen Schmutzflecken sauber und durchsichtig wäre. So wie diese Glasscheibe ist die Menschenseele, auf die das göttliche Licht immerfort stößt, oder besser gesagt, in der das göttliche Licht wohnt.“
Neun Monate nach seiner Gefangennahme gelingt Johannes die Flucht aus seinem Gefängnis. Es folgen verantwortungsvolle Jahre in Leitungsämtern im Orden der unbeschuhten Karmeliten, verbunden mit Seelsorge und schriftstellerischen Phasen. Dann, ein erneuter Angriff auf ihn: Johannes wird aller Verantwortungen enthoben und soll aus dem Orden ausgestoßen werden. Im Alter von 49 Jahren zieht sich Johannes als einfacher Mönch in ein einsames Kloster zurück, wo er bald schwer erkrankt und schließlich stirbt.
„Wie gut weiß ich den Quell, der entspringt und strömt,
auch wenn es Nacht ist.Jener ewige Quell ist verborgen,
doch weiß ich, dass aller Ursprung aus ihm stammt,
auch wenn es Nacht ist.Ich weiß, dass nichts Schöneres sein kann,
und dass Himmel und Erde von ihm trinken,
auch wenn es Nacht ist.Seine Klarheit wird niemals verdüstert,
und ich weiß, dass ihm alles Licht entsprungen ist,
auch wenn es Nacht ist.Dieser ewige Quell ist verborgen
in dem lebendigen Brot, um uns Leben zu geben
auch wenn es Nacht ist.Er ruft herbei die Geschöpfe
und sie sättigen sich an diesem Wasser
auch im Dunkeln, da es ja Nacht ist.Diesen lebendigen Quell, den ich ersehne,
in diesem Brot des Lebens erblicke ich ihn schon,
wenn es auch Nacht ist.“
In der Stille lasse ich diese Worte und das Leben von Johannes vom Kreuz auf mich wirken.
Oh Heiliger Geist, komm in mein Leben und erfülle mich!
Ich für mich bin nichts weiter als ein leeres, zerbrechliches Gefäß: Erfülle mich, auf dass ich ein Leben aus deiner Kraft lebe.
Ein Leben voller Güte und Wahrheit, ein Leben voller Schönheit und Liebe, ein Leben voller Weisheit, Geduld und Stärke.
Aber vor allem: Lass Christus in mir Gestalt gewinnen!
Hilf den Thron in meinem Herzen räumen und mache Christus zu meinem Herrn und König,
auf dass wir eine Einheit werden: er in mir und ich in ihm. Heute und an allen Tagen.
Und in Ewigkeit. Amen.
Ich gehe in diesen Tag mit Worten von Teresa:
Nichts soll dich verwirren,
nichts dich erschrecken.
Alles vergeht, Gott aber ändert sich nicht.
Gott alleine genügt.
Wer ihn hat, dem wird nichts fehlen.