Anbetung und Gotteslob sind etwas Wunderschönes! Aber nicht alle tun sich leicht damit.
Ein alter Jesuitenpater hat einmal geschrieben: „Die Welt ist Gottes so voll, aus allen Dingen quillt er gleichsam uns entgegen.“
Mithilfe der LebensLiturgien wollen wir deshalb Gott aufspüren in dieser Welt und in unserem Leben – und uns von Ihm Rhythmus und Ziel vorgeben lassen für unseren Tag.
Wir befinden uns innerhalb der Serie „Beten – eine Reise in die faszinierende Welt des Gebets.“ Heute geht es darum, möglichst einfach und ehrlich zu beten.
Weiteres Material zu dieser Serie findet Ihr auf dem YouTube-Kanal Amen Atmen.
Jeden Morgen ereignet sich im Kleinen Ostern: leuchtet der Ostermorgen in unser Leben hinein. Jeden Morgen drängt Gott aufs Neue alle Kälte und Dunkelheit zurück, wälzt den Stein vom finsteren Grab und erschafft uns neue Zukunft.
Zu Beginn meines Betens lasse ich es ruhig werden in mir.
Ich atme langsam und bewusst.
Und sammle meine Gedanken.
Herr, du bist hier. Jetzt. In diesem Moment. Und schaust mich liebevoll an.
Das Reich der Schatten weicht zurück,
das Tageslicht nimmt seinen Lauf,
und strahlend, gleich dem Morgenstern,
weckt Christus uns vom Schlafe auf.
Du, Christus, bist der helle Tag,
das Licht, dem unser Licht entspringt,
Gott, der mit seiner Allmacht Kraft,
die tote Welt zum Leben bringt.
Erlöser, der ins Licht uns führt
und aller Finsternis entreißt,
dich preisen wir im Morgenlied
mit Gott dem Vater und dem Geist.
Anbetung und Gotteslob sind etwas Wunder- Wunderschönes! Wir hören Worte aus Psalm 103 in der Übertragung von Arnold Stadler.
Preise ihn, Seele, meinen Gott,
und alles, was in mir ist, seinen heiligen Namen.
Preise ihn, Seele, und vergiss nicht,
was er dir Gutes getan hat.
Wie er dir entgegenkam.
Dir verziehen hat.
Dich heilte.
Wie er dich vor dem Verschwinden gerettet hat.
Wie er dich mit seiner Liebe und Zuwendung krönte.
— Er.
Der ein Leben lang für dich sorgt.
Und dich immer wieder neu macht.
Adlergleich.
Umjubelt den Herrn, alle seine Heere.
Jubelt dem Herrn zu, all seine Werke,
überall auf der Welt, seiner Herrschaft!
Preise auch du ihn, meine Seele!Psalm 103
Anbetung und Gotteslob sind etwas Wunderschönes!
Aber nicht alle tun sich leicht damit. Ich lese aus einem Buch von C.S. Lewis.
„Als ich anfing, mich dem Glauben an Gott anzunähern, machte mir der Gedanke der Anbetung und des Gotteslobs zu schaffen. Für jemanden, der ständig hören will, wie tugendhaft, intelligent und sympathisch er doch ist, haben wir alle nicht viel übrig. Dankbarkeit gegen Gott, Ehrfurcht vor ihm, Gehorsam ihm gegenüber, das alles glaubte ich verstehen zu können. Aber nicht diese ständigen Lobhudeleien.“
Wie ist das bei mir? Bete ich Gott an? Wie oft? Zu welchen Anlässen? Mit welchen inneren Gefühlen? In der Stille sage ich Gott, wie es mir mit dem Gotteslob und der Anbetung geht.
Ich lese weiter Worte von C.S. Lewis:
„Aber so langsam begann ich zu begreifen. Am einfachsten ist es vielleicht, bei unbelebten Gegenständen anzufangen. Was meinen wir eigentlich, wenn wir sagen, dass ein Bild bewundernswert ist? Nun, das Bild verdient oder verlangt Bewunderung in dem Sinne, dass Bewunderung die richtige, angemessene oder passende Reaktion ist. Wenn wir es nicht tun, werden wir dem Bild nicht gerecht und verpassen selbst etwas. In diesem Sinne kann man von vielen Gegenständen in der Natur und in der Kunst sagen, dass sie Bewunderung verdienen. So ist es auch mit Gott. Gott zu bewundern heißt einfach, dass man wach ist, dass man in der wirklichen Welt angekommen ist. Gott verdient Lobpreis, weil er das herrlichste und beglückendste Wesen überhaupt ist. Doch das offensichtlichste am Loben entging mir lange. Irgendwann endlich fiel mir auf, dass jede Freude an irgendetwas ganz von selbst in Lobpreis überfließt. Die Welt ist voll von Lobpreis: Liebende preisen ihre Geliebten, Leser ihre Lieblingsdichter, Wanderer die Landschaft. Ich glaube, wir loben deshalb gerne, was uns Freude macht, weil der Lobpreis Freude nicht nur ausdrückt, sondern sie vervollständigt. Unsere Freude wird erst dann vollständig, wenn wir ihr durch Lob Ausdruck verleihen können.“
Freude an Gott. Kenne ich das? In der Stille sage ich Gott, was mich an ihm freut und lobe ihn dafür.
Preise ihn, Seele, meinen Gott,
und alles, was in mir ist, seinen heiligen Namen.
Preise ihn, Seele, und vergiss nicht,
was er dir Gutes getan hat.
Wie er dir entgegenkam.
Dir verziehen hat.
Dich heilte.
Wie er dich vor dem Verschwinden gerettet hat.
Wie er dich mit seiner Liebe und Zuwendung krönte.
— Er.
Der ein Leben lang für dich sorgt.
Und dich immer wieder neu macht.
Adlergleich.
Umjubelt den Herrn, alle seine Heere.
Jubelt dem Herrn zu, all seine Werke,
überall auf der Welt, seiner Herrschaft!
Preise auch du ihn, meine Seele!Psalm 103
So lade ich dich, Gott, nun ein, den Tag, der vor mir liegt, zu gestalten – in mir und mit mir.
Oh Heiliger Geist, komm in mein Leben und erfülle mich!
Ich für mich bin nichts weiter als ein leeres, zerbrechliches Gefäß:
Erfülle mich, auf dass ich ein Leben aus deiner Kraft lebe.
Ein Leben voller Güte und Wahrheit,
ein Leben voller Schönheit und Liebe,
ein Leben voller Weisheit, Geduld und Stärke.
Aber vor allem: Lass Christus in mir Gestalt gewinnen!
Hilf den Thron in meinem Herzen räumen
und mache Christus zu meinem Herrn und König,
auf dass wir eine Einheit werden:
er in mir und ich in ihm. Heute und an allen Tagen.
Und in Ewigkeit. Amen.
Ehre sei dir Vater, dir Sohn und dir Heiligem Geist, wie es war im Anfang, so auch jetzt – und dann allzeit und in Ewigkeit. Amen.