In diesem Köpergebet nähern wir uns Gott in und mit unserem ganzen Körper.
Für dieses Körpergebet suche ich mir einen Stuhl, auf dem ich gut sitzen kann, der aber nicht gemütlich ist.
Ich setze mich bequem hin: gelassen, aber aufrecht – möglichst ohne Kontakt zur Rückenlehne. Die Füße sind ungefähr parallel – in einem Abstand, der für mich gut ist.
Ich lasse die Arme einmal komplett hängen und lege sie dann von den Handgelenken her locker auf meine Oberschenkel. Der Kopf darf frei auf dem Hals sitzen. Wenn irgendwo Verspannungen sind, dann dürfen sich die jetzt lösen.
Und so komme ich nun vor dich, guter, liebender himmlischer Vater, mit Körper, Seele und Geist. Du bist um mich und für mich. Dafür danke ich dir.
Zu Beginn spüre ich meine Sitzfläche – und spüre durch die Sitzfläche hindurch den festen Boden, der mich trägt.
Du, Herr, trägst mich und stützt mich. Was immer auch kommt: du bist mein festes Fundament. Auf dich kann ich bauen.
Jetzt lenke ich meine Aufmerksamkeit auf meinen Rücken: ich spüre der Aufrichtung meiner Wirbelsäule nach: vom Becken aufwärts, Wirbel für Wirbel.
Herr, ich bin aufgerichtet, ausgerichtet auf dich hin.
Um zu erkennen, wer ich wirklich bin, spüre ich über mir den geöffneten Himmel und höre dich sagen:
»Du bist mein geliebter Sohn / meine geliebte Tochter. An dir habe ich große Freude!«
Nun spüre ich mein Gesicht: Stirn, Wangenknocken, Unterkiefer. Ich spüre das Licht auf meinem Gesicht.
Du schaust mich liebevoll an. Immerfort empfange ich mich aus deinem liebenden Blick.
Nun spüre ich meine Brust: wie sie sich hebt und senkt. Ich achte auf meinen Atem. Ich atme alle Unruhe und Sorge aus, und atme deinen Frieden ein.
Nun spüre ich meine Schultern. Ich habe viel zu schultern in diesen Tagen. Du, Christus, lädst mich ein:
»Komm her zu mir, der du mühselig und beladen bist und gib mir deine Last.«
Wenn meine Schultern verspannt sind, dann dürfen sich die Verspannungen jetzt lösen.
Nun nehme ich meine Arme wahr. Ich spüre meine Arme abwärts bis in die Fingerspitzen hinein. Ich fühle meine Handinnenflächen. Ich halte dir meine offenen Hände hin und lasse bewusst los, was ich krampfhaft festhalte an Wünschen oder Ängsten.
Ich vertraue mich dir an: fülle mein Leben mit dem, was du für mich hast.
Nun spüre ich meine Beine, von der Hüfte abwärts: Oberschenkel, Knie, Unterschenkel, Fußknöchel, bis hinein in meine Füße. Ich spüre, wie meine Füße fest auf dem Boden aufruhen.
Du, Christus, bist mein Fundament. In deine Liebe hinein verwurzle ich mich. Aus der Gemeinschaft mit dir heraus kommen mit Glaube, Hoffnung und Liebe.
Barmherzigkeit, Geduld, Freude und Selbstbeherrschung. Weisheit und Weisung.
Lass mich sein wie ein Baum, der gepflanzt ist an deinen Wasserbächen, dass mein Leben gute Früchte bringt und meine Blätter nicht welken.
Zum Abschluss verneige ich mich vor dir und bete:
Ehre sei dir Vater, dir Sohn und dir Heiligem Geist. Wie es war im Anfang, so auch jetzt, und dann alle Zeit und in Ewigkeit.
— Amen.