Nur die Freude und Liebe zur Umwelt sind ein genügender Motivator zum Schutz unserer Umwelt.
Herzlich Willkommen zu „Lebensliturgien für den Alltag“. Mithilfe der LebensLiturgien wollen wir uns mit Gott verbinden und uns von seinem Geist in die Freiheit führen lassen – in die Freiheit anders zu leben: einfacher, achtsamer, leichter.
Jede LebensLiturgie beginnt und endet mit Gebeten, die immer gleichbleiben, Bibeltext und Impulse in der Mitte wechseln. Am intensivsten wirken die LebensLiturgien, wenn sie in Ruhe angehört werden. Und jetzt: viel Freude damit!
Zu Beginn meines Betens lege ich zur Seite, was mich beschäftigt und lasse es ruhig werden in mir.
Ich atme langsam und bewusst.
Und sammle meine Gedanken.
Herr, du bist hier. Jetzt. In diesem Moment.Und schaust mich liebevoll an.
„Lobe den HERRN, meine Seele! HERR, mein Gott, du bist sehr groß:
in Hoheit und Pracht bist du gekleidet.
Licht ist dein Kleid, das du anhast.
Du breitest den Himmel aus wie ein Zelt.
Du lässest Brunnen quellen in den Tälern, dass alle Tiere des Feldes trinken.
Darüber sitzen die Vögel des Himmels und singen in den Zweigen.
Du tränkst die Berge von oben her, und machst das Land voll Früchte, die du schaffest.“aus Psalm 104
Herr, unser Gott! Die Welt ist dein –
in all ihrer Vielfalt und mit all ihren Wundern.
Lob sei dir und Dank dafür!
Auch ich bin dein.
So bitte ich: erfülle und leite mich mit deinem Heiligen Geist,
dass ich die Schönheit deiner Schöpfung wahrnehme
und auf eine Weise lebe,
die deine Welt bewahrt
und weltweit zum Segen wird für viele.
Amen
Viele Diagnosen und Nachrichten aus dem Bereich Klimawandel und Ökologie sind erschütternd und machen Angst. Die immer schnellere Schmelze der Polkappen, nur noch 20% gesunde Bäume in unseren Wäldern hier in Deutschland, mehr und mehr extreme Wetterphänomene, Wasserknappheit, und vieles mehr. Das Problem dabei: wir Menschen haben einen inneren Selbstschutz-Mechanismus. Wenn zu viele Nachrichten in uns Angst und das Gefühl der Machtlosigkeit auslösen, schalten wir innerlich ab. Angst und Sorge reichen als Motivation für ein neues ökologisches Handeln nicht aus.
Dies ist der Hintergrund für folgende kurze Worte von Papst Franziskus aus seiner Enzyklika „Laudato Si“:
„Die Welt ist mehr als ein zu lösendes Problem, sie ist ein freudiges Geheimnis, das wir mit frohem Lob betrachten.“
LS 12
Es ist eine Sache, Angst vor der Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen zu haben. Echte Liebe zur Natur, die sich an all den kleinen und großen Schönheiten und Wundern der Natur erfreut, ist nochmal eine ganz andere Sache. Zudem setzt Liebe viel dauerhafter und gesünder Kräfte frei für den Schutz unserer Umwelt und für ein Lebens, dessen ökologischer Fußabdruck leicht ist.
Liebe und Freude sind ein notwendiges Gegenmittel zu all der Angst und Sorge, die beinahe immer mitschwingen, wenn wir uns mit den Schäden und Gefährdungen der Natur beschäftigen.
Dass unsere Welt mehr ist, als ein zu lösendes Problem, merken wir aber vor allem, wenn wir uns offen auf sie einlassen. Wenn wir uns anschauen, welche Wirkungen ein Waldspaziergang oder ein Tag am Meer oder die Beobachtung von Vögeln oder ein paar schöne Blumen in unserem Garten haben. Die Natur rührt etwas tief in uns an. Unser Blutdruck sinkt. Unsere Lebensgeschwindigkeit wird langsamer. Unsere Gedanken kommen zur Ruhe. Die Welt ist mehr als ein zu lösendes Problem, sie ist vor allem ein Geschenk, ein freudiges Geheimnis, das wir mit frohem Lob betrachten.
In der Stille tue ich das nun: Ich betrachte die mich umgebende Welt mit frohem Lob als ein freudiges Geheimnis.
„Nun gut, die Natur um mich herum mag ja tatsächlich mehr als ein zu lösendes Problem sein“, denkt jetzt vielleicht der ein oder die andere. „Aber zur Welt, die uns umgibt, gehören nun mal auch Menschen. Und einige von denen sind leider ein massives Problem: sie sind ichfixiert, genussfixiert, ignorant und haben keinerlei Problembewusstsein. Sie sind eine zerstörerische Zumutung für diese Welt.“
Aber selbst hier ermutig uns Papst Franziskus:
„Menschen, die fähig sind, sich bis zum Äußersten herabzuwürdigen, können sich auch beherrschen, sich wieder für das Gute entscheiden und sich bessern. Sie sind fähig, sich selbst ehrlich zu betrachten und neue Wege zur wahren Freiheit einzuschlagen. Es gibt keine Systeme, die die Offenheit für das Gute, die Wahrheit und die Schönheit vollkommen zunichtemachen. Gott selbst verleiht dieser Fähigkeit von der Tiefe des menschlichen Herzens aus fortwährend Antrieb.“
LS 205
Weil das so gut ist, hören wir es gleich noch einmal:
„Menschen, die fähig sind, sich bis zum Äußersten herabzuwürdigen, können sich auch beherrschen, sich wieder für das Gute entscheiden und sich bessern. Sie sind fähig, sich selbst ehrlich zu betrachten und neue Wege zur wahren Freiheit einzuschlagen. Es gibt keine Systeme, die die Offenheit für das Gute, die Wahrheit und die Schönheit vollkommen zunichtemachen. Gott selbst verleiht dieser Fähigkeit von der Tiefe des menschlichen Herzens aus fortwährend Antrieb.“
LS 205
In der Stille trete ich vor Gott für die Menschen ein, die ich als Problem empfinde. Ich bitte Gott, dass er ihnen die Fähigkeit verleiht, das Gute, die Wahrheit und die Schönheit neu zu entdecken und sich in ihren Dienst zu stellen.
Herr, mein Gott!
Gib, dass ich heute deine Welt betrachte mit Augen, die voller Liebe sind.
Schenke mir die Bereitschaft, den Menschen um mich herum
und deiner Schöpfung mit Hingabe zu dienen
und alles Gute, das du in sie hineingelegt hast, zu entfalten und zu bewahren.
Bewirke, o Herr, dass ich so voller Freude und Güte bin,
dass alle, die mir begegnen,
sowohl deine Gegenwart, als auch deine Liebe spüren.
Bekleide mich mit deiner Schönheit,
damit ich dich im Verlaufe dieses Tages offenbare.
Ehre sei dir, Vater, dir Sohn, und die Heiligem Geist, wie es war im Anfang, so auch jetzt und dann allezeit und in Ewigkeit. Amen.