Jeden Morgen ereignet sich im Kleinen Ostern: leuchtet der Ostermorgen in unser Leben hinein. Jeden Morgen drängt Gott aufs Neue alle Kälte und Dunkelheit zurück, wälzt den Stein vom finsteren Grab und erschafft uns neue Zukunft.
Zu Beginn meines Betens lasse ich es ruhig werden in mir. Ich atme langsam und bewusst und sammle meine Gedanken. Herr, du bist hier. Jetzt. In diesem Moment. Und schaust mich liebevoll an.
Du Gott des Lichts, dem Vater gleich, du Licht, dem unser Licht entspringt, du ew'ger Tag: hör unser Flehn, das aus der Nacht zum Himmel dringt.
Entreiße uns der Finsternis und aller Angst der Erdennacht, streif ab von uns die Müdigkeit, die uns zum Guten träge macht.
Du, Christus, bist das Licht der Welt, der Gott, dem gläubig wir vertraun, auf den im Dunkel dieser Zeit wir alle unsre Hoffnung baun.
Aus ganzem Herzen preisen wir dich, Christus, Herr der Herrlichkeit, der mit dem Vater und dem Geist uns liebt in alle Ewigkeit.
benediktinischer Hymnus
Ich beginne den heutigen Tag im Hören auf Gottes Wort:
Einen Monat, nachdem die Israeliten Ägypten verlassen hatten, erreichten sie die Wüste Sin. Sie murrten: „Hätte uns der Herr doch in Ägypten sterben lassen: dort saßen wir wenigstens an Fleischtöpfen und hatten genügend Brot zu essen.“ Da sprach der Herr zu Mose: "Siehe! Ich werde euch Brot vom Himmel regnen lassen.“ Da sagten Mose und Aaron zu allen Israeliten: „Heute Abend werdet ihr erfahren, dass der Herr es war, der euch aus Ägypten herausgeführt hat. Und morgen früh werdet ihr seine Herrlichkeit erkennen.“ Während Aaron noch so zu den Israeliten redete und alle zur Wüste hinschauten, erschien die Herrlichkeit des Herrn in der Wolke. Und der Herr sprach zu Mose: "Ich habe das Murren der Israeliten gehört. Sag zu ihnen: 'Am Abend werdet ihr Fleisch essen können und am Morgen Brot, bis ihr satt seid. So werdet ihr erkennen, dass ich der Herr, euer Gott, bin.'"
aus 2. Mose 16
Herr Jesus Christus!
Am Morgen dieses anbrechenden Tages komme ich zu dir. Gemeinsam mit dir schaue ich auf das, was heute auf mich zukommt und sage dir, worum ich dich konkret bitte.
Ich bete für ein oder zwei Menschen, die mein Gebet heute besonders brauchen.
Herr meiner Stunden und meiner Jahre, du hast mir viel Zeit gegeben.
Sie liegt hinter mir und sie liegt vor mir. Sie war mein und wird mein, und ich habe sie von dir.
Ich danke dir für jeden Schlag der Uhr und für jeden Morgen, den ich sehe.
Ich bitte dich nicht, mir mehr Zeit zu geben. Ich bitte dich aber um viel Gelassenheit, jede Stunde zu füllen. Ich bitte dich, dass ich ein wenig Zeit freihalten darf von Befehl und Pflicht, ein wenig für Stille, ein wenig für das Spiel, ein wenig für die Menschen am Rand meines Lebens, die einen Tröster brauchen.
Ich bitte dich um Sorgfalt, dass ich meine Zeit nicht töte, nicht vertreibe, nicht verderbe. Jede Stunde ist wie ein Streifen Land. Ich möchte ihn aufreißen mit dem Pflug, ich möchte Liebe hineinwerfen, Gedanken und Gespräche, damit Frucht wächst. Segne du meinen Tag.
Jörg Zink
Ehre sei dir Vater, dir Sohn und dir Heiligem Geist, wie es war im Anfang, so auch jetzt – und dann allezeit, in Ewigkeit. — Amen.