Jeden Morgen ereignet sich im Kleinen Ostern: leuchtet der Ostermorgen in unser Leben hinein. Jeden Morgen drängt Gott aufs Neue alle Kälte und Dunkelheit zurück, wälzt den Stein vom finsteren Grab und erschafft uns neue Zukunft.
Zu Beginn meines Betens lasse ich es ruhig werden in mir. Ich atme langsam und bewusst und sammle meine Gedanken. Herr, du bist hier. Jetzt. In diesem Moment. Und schaust mich liebevoll an.
Der Nacht Gewölk und Finsternis, verworrnes Chaos dieser Welt, entweicht und flieht! Das Licht erscheint, der Tag erhebt sich: Christus naht.
Jäh reißt der Erde Dunkel auf. durchstoßen von der Sonne Strahl, der Farben Fülle kehrt zurück im hellen Glanz des Taggestirns.
So soll, was in uns dunkel ist, was schwer uns auf dem Herzen liegt, aufbrechen unter deinem Licht und dir sich öffnen, Herr und Gott.
Blick tief in unser Herz hinein, sieh unser ganzes Leben an: Noch manches Arge liegt in uns, was nur dein Licht erhellen kann.
Dir, Christus, guter Herr und Gott, dem Vater, der uns liebt, dem Heil‘gen Geist, der bei uns ist, sei Lob und Dank in Ewigkeit.
Hymnus aus dem 5. Jh.
Ich beginne den heutigen Tag im Hören auf Gottes Wort:
Später zeigte sich Jesus den Jüngern noch einmal am See von Tiberias. Das geschah so: Simon Petrus und einige andere Jünger waren zusammen. Petrus sagte: "Ich gehe fischen." – "Wir kommen mit", meinten die anderen. Also fuhren sie im Boot hinaus, fingen in dieser Nacht aber nichts. Im Morgengrauen, als es gerade Tag wurde, stand Jesus am Ufer, doch die Jünger wussten nicht, dass er es war.
"Kinder, habt ihr vielleicht etwas zu essen dabei?", rief er ihnen zu. "Nein!", riefen sie zurück. "Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus!", forderte er sie auf. "Dort werdet ihr welche finden." Das taten sie. Doch dann konnten sie das Netz nicht mehr ins Boot ziehen, so viele Fische hatten sie gefangen. Da sagte der Jünger, den Jesus besonders lieb hatte, zu Petrus: "Es ist der Herr!" Als sie ausstiegen und an Land gingen, sahen sie ein Kohlenfeuer, auf dem Fische brieten; auch Fladenbrot lag dabei. „Kommt her und frühstückt!“, sagte Jesus zu ihnen. (aus Johannes 21)
Herr Jesus Christus!
Am Morgen dieses anbrechenden Tages komme ich zu dir. Gemeinsam mit dir schaue ich auf das, was heute auf mich zukommt und sage dir, worum ich dich konkret bitte.
Ich bete für ein oder zwei Menschen, die mein Gebet heute besonders brauchen.
Nur für heute, Herr, werde ich mich bemühen, den Tag zu erleben, ohne alle Probleme meines Lebens auf einmal lösen zu wollen.
Nur für heute werde ich mich an die Umstände anpassen, ohne zu verlangen, dass die Umstände sich an meine Wünsche anpassen.
Nur für heute werde ich fest glauben, dass die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert, selbst wenn die Umstände das Gegenteil zeigen sollten. Nur für heute werde ich keine Angst haben. Ganz besonders werde ich keine Angst haben, mich an allem zu freuen, was schön ist, und davor, an die Güte zu glauben.
Nach Papst Johannes XXIII.
Ehre sei dir Vater, dir Sohn und dir Heiligem Geist, wie es war im Anfang, so auch jetzt – und dann allezeit, in Ewigkeit. — Amen.